‘Danke Michy'

Kurzbiographie in Deutsch:

Jerry Lee Lewis, geboren am 29.September 1935 in Ferriday, Louisiana, nimmt in der Geschichte des Rock and Roll sowohl musikalisch wie auch biografisch eine herausgehobene Sonderstellung ein, deren er sich selbst bewusst ist, wenn er sich als einen der wenigen "Stilisten" amerikanischer Musik bezeichnet und Interviewer in maßloser Arroganz anherrscht "ich bin Jerry Lee Lewis, und wenn Dir das nicht passt, kannst Du mich mal am Arsch lecken...". Auch in knappster Form nimmt sich sein ereignisreicher Lebensweg recht umfänglich aus: Mit 15 das erste mal verheiratet, zugleich nach Schulabbruch Auftritte als Pianist in Spelunken und Bordellen, mit 16 der misslungene Versuch einer Prediger-Ausbildung, mit 17 Bigamist, mit 21 Aufstieg zum Rock and Roll Star, mit 22 eine dritte Ehe mit der 13 jährigen Tochter seines Vetters, derentwegen er als Kinderschänder aus England vertrieben und in Amerika geächtet wird, mit 25 neuer Starruhm in Europa, mit 32 Aufstieg zum Country Star und heute mit fast 73 Jahren nach dem Tod zweier Söhne, als zweifacher Witwer, nach sechs Ehen, hochverschuldet, tritt er als körperliches Wrack durch jahrzehntelangen übermäßigen Pillen- und Alkoholkonsum noch immer vor sein Publikum und hämmert wie seit Ã¼ber 50 Jahren auf dem Piano. Für eine derart erstaunliche Biographie sind 2 Gründe maßgebend, zum einen die Herkunft aus dem tiefen Süden der USA mit archaischen Sozialstrukturen, von denen zivilisierte Nordstaatler und Europäer keine Vorstellung haben und zum anderen ein mit diesen Sozialstrukturen einhergehendes religiöses Sektierertum mit Laienpredigern und selbsternannten Evangelisten (wie Lewis scheinheiliger Vetter Jimmy Lee Swaggert), die die läuternde Kraft des Heiligen Geistes in den Mittelpunkt eines Glaubens stellen, in dem religiöse Trance und Besessenheitszustände, der Teufel und die Bestrafung der Sünden durch das Höllenfeuer wesentliche Elemente sind. Lewis Leben wird durch die Einbindung in diese Umwelt bis heute bestimmt. In diesem Zusammenhang darf auf die exzellente Biographie Hellfire - Die Jerry Lee Lewis Story von Nick Tosches - hingewiesen werden (Ulstein Nr.22251).

Als Lewis Ende 1956 mit Plattenaufnahmen begann, hatte er schon einen eigenständigen Piano Stil entwickelt, indem sich Elemente des Boogie Woogie, des Blues, der Honky Tonk Spielweise, der Kirchenmusik und der Country Musik vermischten und der durch häufige Glissandi auf den Tasten ein zusätzliches besonderes Merkmal erhielt. In diesem Stil interpretierte er Country, R+B, Rock and Roll und Gospel Songs in einer so individuellen Art, das diese Songs zu quasi eigenen werden, obwohl sie häufig von anderen Interpreten stammen. Auch auf der Bühne zeigte Lewis als Showmann Individualität, wenn er den Piano Hocker von sich stößt und im Stehen spielt, dabei die Tasten außer mit den Händen zusätzlich mit dem Fuß und dem Hinterteil bearbeitet und schließlich oben auf dem Piano steht, um seinen Song zu beenden. Wie lange Lewis bei seinem extremen Lebensstil noch durchhalten wird, liegt allein in seiner Hand. Sein plötzlicher Abgang würde niemanden überraschen.

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